DER MAGISCHE REALISMUS ALS GEDANKENGUT DER POSTMODERNE
Keywords:
Postmoderne Literatur, Magischer Realismus, Relativierung, Subversion, WirklichkeitAbstract
Nach mehr als hundert Jahren seit der Schöpfung des Begriffs des Magischen Realismus
(1923) scheint es, dass dieser Terminus immer noch inkohärent definiert ist und unterschiedlichsten
Interpretationen unterliegt, weshalb der Magische Realismus auf dem europäischen
Kontinent nie den Status einer literarischen Richtung erlangt hat, sondern als Erzählstil,
narrative Technik oder ästhetische Kategorie bezeichnet wird, d. h. als eine besondere Weltanschauung.
Gleichwohl wurde das Konzept unter verschiedenen Aspekten und in Bezug auf
verwandte literarische Erscheinungen wie fantastische Literatur, traditioneller Realismus und
Science-Fiction betrachtet. In der Literaturtheorie und Literaturkritik wird der Magische Realismus
immer häufiger mit der Postmoderne verknüpft. Vor dem Hintergrund, dass dieses Bezugsverhältnis
im wissenschaftlichen Diskurs bisher ohne detaillierte Analyse geblieben ist, ist es
das Ziel des vorliegenden Beitrags zu untersuchen, ob und inwieweit das Konzept des Magischen
Realismus mit der Poetik der Postmoderne übereinstimmt. Aufgrund des betonten Prinzips der
ontologischen Grenzenüberschreitung und der Relativierung der Realitätsvorlagen ist das erwartete
Ergebnis ein Verständnis des Magischen Realismus als Gedankengut der Postmoderne.
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